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Falknersafaris in Abu Dhabi

Falkner Peter Bergh bringt uns eine der Lieblingssportarten der VAE näher

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Die Falknerei wird bereits seit Jahrhunderten im Nahen Osten praktiziert. Es ist ein sehr spiritueller Sport, der eine enge Bindung zwischen Mensch und Vogel schafft, die die Tiere schon als Jungvögel zu ihren Besitzern aufbauen.

Peter Bergh ist mit über 18 Jahren Falknerfahrung einer der bekanntesten Falkner im Nahen Osten und eine wahre Legende. Er ist außerdem Gründer von Royal Shaheen, dem führenden Anbieter von Falknersafaris in Dubai, der heute auch Falkenshows im Jumeirah al Wathba Desert Resort and Spa in Abu Dhabi anbietet. Seine Safaris können direkt im Resort gebucht werden.

 

„Meine Liebe zu den Falken begann vor mehr als 25 Jahren in meiner Heimat Südafrika“, sagt Bergh. „Ein Freund von mir interessierte sich für die Falknerei, und er kam oft mit auf unsere Farm, um mit seinem Afrikahabicht Vögel zu jagen. Ich wusste, dass ich das unbedingt ausprobieren wollte. Ich finde Gefallen daran, die Grenzen der Falknerei zu überschreiten und Wege zu finden, meinen Vögeln unglaubliche Geschwindigkeiten zu entlocken.“

Falke beim Training

 

Falknerei: Antike und Moderne

Traditionell setzten die Beduinen Falken ein, um in den Wintermonaten die erbeuteten Kleintiere als wichtige Proteinquelle zu nutzen. Heute, so Bergh, gibt es für den modernen Falkner zwei wesentliche Besonderheiten. Das Erste ist die Jagd nach zwei Vogelarten, der begehrten Kragentrappe und des anspruchsvolleren Triel. Die Beute wird lokalisiert und der Falke nimmt in einer geraden Flugbahn Ziel, bis die Beute eingeholt und gefangen wird. Wenn man einem Falken dabei zuschaut, wie er seine Flügel ausbreitet und nach seiner Beute Ausschau hält, bevor er in die ausgestreckten Arme eines souveränen Betreuers zurückkehrt, ist das ein erstaunlicher Anblick. Diese Art der Falknerei wird oft als Beizjagd bezeichnet.

Der Zweite ist das Falkenrennen, welches ähnlich wie die Jagd abläuft. Ein Vogel fliegt von der Faust in einer geraden Linie zu einem Falkner, der einen traditionellen Köder ausstreckt. Die Vögel fliegen nacheinander, wobei ihre Geschwindigkeiten und Zeiten erfasst werden.

Der Falkenrennsport hat die alte Kunst der Falknerei im Nahen Osten wiederbelebt, woraufhin ein sich schnell entwickelnder Falkenmarkt entstanden ist.

„Man kennt es ja von Pferden, wie deren ihr Wert bestimmt wird“, sagt Bergh. „Ebenso verhält es sich mit den Falken. Vögel mit einer guten Leistung, Stärke und ansprechenden Eigenschaften werden in der Regel für hohe Summen verkauft. Sieger bei einem Falkenrennen sind sehr gefragt.“

 

Falknerei der Spitzenklasse

Bergh hat mit seinem Projekt „Flying with Falcons“ für Schlagzeilen im Touristikbereich des Nahen Ostens gesorgt.

„Nachdem wir einen Anteil an einer Heißluftballongesellschaft erworben hatten, begannen wir uns zu fragen: Warum lassen wir nicht Falken aus den Ballonen losfliegen? Also nahmen wir vier in Schottland gezüchtete Babyfalken und prägten sie ein [gaben ihnen ein Gefühl der Artenidentifikation], bevor wir sie in Umbrien täglich inmitten von Heißluftballons ausbildeten.“

„Dann kehrten wir nach Dubai zurück, um das Projekt zu starten. Dazu lassen wir einen Heißluftballon auf eine Höhe von 1.200 Metern steigen, wo der Falke freigelassen wird. So können Kunden miterleben, wie Falke und Mensch sich denselben Luftraum teilen.“

Peter ist kontinuierlich auf der Suche nach effektiveren Möglichkeiten, seine Falken zu konditionieren. Er hat zum Beispiel ein kleines, ferngesteuertes Leichtflugzeug – mit der Bezeichnung Berghwing – für den Einsatz im Training entwickelt. Durch die tägliche Verfolgungsjagd erhöht ein Falke allmählich seine Flugzeiten und -distanzen.

„Der Berghwing treibt den beeindruckendsten Flugkünstler dieses Planeten direkt vor uns her, so dass wir ihre erstaunlichen Fähigkeiten unmittelbar und aus nächster Nähe miterleben können“, sagt er stolz.